TinaWas für ein Tag. Endlich Feierabend. Ich bin mit dem Radl auf dem Nachhauseweg. Mein Blick fällt auf die Pferdestatue im Wittelsbacher Brunnen, an der ich gerade vorbeiradle. Dort such ich mir ein schönes Plätzchen. Um mich herum tost das Wasser des Brunnens. Acht kleine Fontänen rauschen seitlich aus fischgesichtigen Wasserspeiern. Weiter oben sprudelt eine Fontäne in eine monumentale Kalksteinschale. Zwei weitere Fontänen treffen in hohem Bogen auf das Wasser im untersten Becken. Wahnsinn. Welch energiegeladener Platz.
Blickt man Richtung Westen, sieht man grün, so weit das Auge reicht. Im Schatten der Bäume sitzen Familien auf ihren Picknickdecken, lachen und essen. Kinder spielen mit den riesigen Schattenmustern im Gras. Einmal 180 Grad gedreht, urbanes Leben. Endlose Blechlawinen wälzen sich die 3spurigen Straßen entlang. Radfahrer treten in ihre Pedale und stoppen in Rudeln vor der nächsten roten Ampel. In einiger Entfernung schlängelt sich die Trambahn in meine Richtung durch das Chaos.
Ein Papa spielt mit seinem nackigen Sohn im Wasser des Brunnens. Der Kleine lacht und kann nicht genug davon bekommen alles nass zu spritzen. Eine Gruppe Männer kommt mit Bier und Fladenbroten. Sie läuten den Feierabend ein. Das alles scheint lautlos vor sich zu gehen. Das Tosen und Dröhnen des Brunnens übertönt jedes Geräusch.
Ich sitze im Lotussitz und bin empfänglich für das energetisierende Rauschen des Brunnens. Die Asana bringt meine Wirbelsäule in ihre natürliche Form und richtet mich auf. Die Chakras öffnen sich und ich spüre wie die Energie frei durch meinen Körper fließt. Konzentration und Kreativität können sich in mir entfalten. Ich schließe die Augen und spüre mich inmitten dieser Kraft und Stärke.
Nach Momenten des Flusses und der inneren Ruhe schwinge ich mich auf mein Radl und fahre zielgerichtet durchs Getümmel. Ich hab da gerade eine gute Idee ….
