Oktober zählt wohl zu einem meiner Lieblings Monate. Diese milden, sonnigen Tage, und die Veränderung, die man so deutlich draußen sehen kann, genieße ich jedes Jahr sehr. Die Bäume fangen an zu leuchten, die Blätter rascheln am Boden und der Natur liegt ein besonderer Zauber inne. Ich sammle wunderbare Herbststräuße aus Hagebutten und Physalis, dekoriere sie mit bunten Blättern und abends mache ich es mir mit einem warmen Chai und Kerzenlicht gemütlich.
Ayurvedisch gesehen ist der Übergang vom Sommer in den Herbst eine Herausforderung für unseren Körper. Wenn die Temperaturen fallen und die launischen Herbstwinde Einzug halten, wechselt die Qualität des Pitta-Dosha, welches den Sommer prägt zum Vata-Dosha. Vata – erinnerst du dich – hat die Eigenschaften kalt, rau, trocken und beweglich und wirkt jetzt überwiegend auf unseren Organismus. Zuviel an Vata erzeugt Luft, Trockenheit und Steifheit in unseren Körpern. Das äußert sich möglicherweise in Unruhe und Nervosität, Vergesslichkeit, Immunschwäche, Blähungen, Verstopfung oder trockener Haut.
Wenn wir uns aber bewusst machen, warum diese „Muster“ auftreten, hilft uns ein gesunder Lifestyle, Strategien gegen diese jahreszeitlichen Tendenzen zu entwickeln. Und dafür habe ich jetzt ein paar Tipps für dich!
Deine Ernährung ist der Schlüssel
Wärme und Flüssigkeit – Suppenqualitäten
Nichts erdet unser Vata so effektiv, wie frisch gekochte, wärmende und regelmäßige Mahlzeiten. Denn Regelmäßigkeit beruhigt den Stress in unserem System. Und frische, ausgewogene und mit Liebe zubereitete Speisen befeuchten uns von innen, nähren die Haut, besänftigen den Geist, heizen unsere Verdauung an und lassen unseren Geist wacher werden.
Eine leckere Suppe wie z.B. meine „Wärmende Suppe mit Pastinake und Birne“ ist also ideal für den Übergang der Jahreszeiten. Sie erfüllt alles, was unser erhöhtes Vata jetzt in Balance bringt.
Mehr gekocht und weniger roh
Bevorzuge gekochte Nahrung, weil sie leichter verdaulich ist und den Körper bei der Umstellung auf die kühlere Jahreszeit weniger belastet. Wenn du aber nicht auf Rohkost und Salate verzichten willst, dann nur in kleinen Mengen und am besten nur mittags.
Wärmende Gewürze lieben erdendes Gemüse
Herbstliche Gemüse, wie Rote Beete, Pastinaken, Kürbis, Zucchini und Karotten sorgen für Stabilität. Wärmende, durchblutende Gewürze verleihen dir die nötige Feuchtigkeit und Ausgeglichenheit. Passende Gewürze sind u.a. Kurkuma, Fenchel, Anis, Muskatblüte, Ingwer, Kreuzkümmel und Lorbeerblätter.
Gesunde Kohlenhydrate
Mit den sinkenden Außentemperaturen wünscht sich unser Körper automatisch mehr gesunde Kohlenhydrate wie Reis, Kartoffeln oder Süßkartoffeln. Gerste, Mais und Reis helfen Wärme zu speichern und sind deshalb auch sinnvolle Getreidesorten für die Herbstzeit.
Eine wundervolle Tagesroutine
Dein Körper liebt Regelmäßigkeiten. Wenn er weiß, was wann ansteht, kann er sich darauf vorbereiten und fühlt sich sicher. Dazu gehören geregelte Schlafens- und Essenzeiten und auch fixe Zeiten für Aktivität und Ruhe. Als stärkende Morgenroutine kannst du deine Zunge schaben und Öl ziehen. Mit zwei großen Gläsern heißem Wasser, bringst du deine Verdauung in Schwung.
Eine schöne Abendroutine
Ein warmes Bad am Abend und eine Fußmassage mit wärmendem Sesamöl befördert dich ins Land der Träume und lässt dich erholsam schlafen. Eine gute Zeit, um ins Bett zu gehen, ist vor 22 Uhr, da du bis dahin noch die ruhige Kapha-Energie mit in die Nacht nehmen kannst. Am nächsten Morgen wirst du ausgeruht und voller Kraft in den neuen Tag starten.
Zeit für Dankbarkeit
Den Herbst kannst du nutzen, um das vergangene Jahr in Ruhe zu reflektieren, zu sehen, was waren deine Highlights und zu überlegen, was du dieses Jahr noch erreichen willst. Deine neue Intention ist der ideale Antrieb, um deine Träume zu verwirklichen!
So könne wir den Herbst und seine Qualitäten genießen. Hast du noch Anregungen oder deine speziellen Gewohnheiten? Dann teile sie uns gerne mit!
Deine Tina